Österreich geht besonders verschwenderisch mit wertvollen Böden um. Das bestätigt auch wieder der neue WWF-Bodenreport. Die Politik verfehlt ihre eigenen Ziele. Insgesamt hat Österreich seit 2002 110.000 Hektar Boden zu viel verbraucht.
Täglich werden in Österreich etwa 12 Hektar wertvolle Böden verbraucht und versiegelt. Das entspricht einem Verlust von 50 m² Boden pro Minute. Fruchtbare Wiesen, Wälder und Auen verschwinden unter Beton und Asphalt, was zu erheblichen ökologischen und klimatischen Problemen führt. Versiegelte Böden nehmen kein Wasser auf, was Hitzewellen, Hochwasser und Dürren begünstigt. Unsere Gesundheit, unser Wasser und unsere Zukunft sind in Gefahr.
Obwohl die österreichische Politik im Jahr 2002 ein Nachhaltigkeitsziel von 2,5 Hektar pro Tag festgelegt hat, liegt der tatsächliche Bodenverbrauch im Durchschnitt der letzten zehn Jahre bei 12,1 Hektar pro Tag. Seit 2002 hat Österreich insgesamt 110.000 Hektar Boden zu viel verbraucht. Das schadet der heimischen Natur, verschärft die Klimakrise und beeinträchtigt die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen.
Besonders in den letzten 20 Jahren sind in Österreich zahlreiche Einkaufszentren, Ortsumfahrungen und Kreisverkehre entstanden. Österreich, als kleines und bergiges Land, sollte besonders sorgsam mit seinen Böden umgehen. Neben Gebäuden und Straßen brauchen wir auch landwirtschaftliche Flächen und möglichst viel Natur. Intakte Natur bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und ist ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise.
Der neue WWF-Bodenreport liefert 20 Lösungsvorschläge, die im Rahmen eines "Bodenschutz-Vertrages" von Bund, Ländern und Gemeinden umgesetzt werden sollen. Eine zentrale Forderung ist die Einführung einer verpflichtenden Obergrenze für den Bodenverbrauch.
Weitere Informationen und den vollständigen Bodenreport finden Sie hier: WWF-Bodenreport.
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