Seit 20 Jahren ist Markus Hirtler mit seiner Kunstfigur Ermi Oma unterwegs, um der altenfeindlichen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Mit viel Humor, Spitzfindigkeit und Einfühlungsvermögen setzt er mit jedem seiner Programme wichtige Schritte für das Verständnis zwischen den Generationen. „Hinschauen“ – so lautet seine Devise, wenn es darum geht, wie unsere Gesellschaft, die immer älter wird, mit dem Alter umgeht. Der ehemalige Krankenpfleger, Heimleiter, Pflegedienstleiter und Sozialmanager verwebt in der Figur der Ermi Oma viele Erfahrungen, die er mit unterschiedlichsten alten Menschen machen durfte, und recherchiert für jedes Programm gründlich das aktuelle Thema.

Am Mittwoch war es wieder so weit: Ermi Oma machte in Knittelfeld Station. Das Kulturhaus platzte aus allen Nähten, wie immer, wenn die langjährige Heiminsassin zu Besuch kommt.
Ermi Oma ist unzufrieden – im neuen Programm „Heimsuchung“ möchte sie ein neues Heim suchen. Nach welchen Kriterien sucht man ein Heim aus? Gütesiegel, Zertifizierungen, Kundenbewertungen – auf was kann man sich verlassen, ohne verlassen zu sein? Die Heimsuchung wird zum Abenteuer.

Apropos Gütesiegel: Ein gewisses österreichisches Gütezeichen wurde besonders unter die Lupe genommen und kam im Endeffekt durch visuelle Kundentäuschung nicht gut weg. Dasselbe gilt auch für manch ein Hochglanzprospekt gewisser Pflegeheimanstalten.
Trotzdem war dieser Abend wieder ein weiterer Volltreffer im Kulturprogramm Knittelfeld, bei dem es viele Lacher ohne Ende gab – obwohl auch ernste Themen in humorvoller Weise betrachtet wurden. Die Mandoline war, wie bei jedem Programm, ein wichtiges Requisit der Oma, die das Publikum zum Mitsingen animierte.
Foto Crédit: Walter Schindler
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