Manfred Hofer, Kommandant des Truppenübungsplatzes (TÜPL) Seetaler Alpe, lud am 16. Jänner zum traditionellen Neujahrsempfang. Neben Gulasch und Bier stand der Abend im Zeichen beeindruckender Bilanzzahlen, regionaler Projekte und globaler Herausforderungen. Zahlreiche Gäste aus Politik, Behörden, Einsatzorganisationen und Wirtschaft folgten der Einladung.
Erfolgreicher Abschluss des Grundstückskaufs
Ein Höhepunkt des Abends war der offiziell abgeschlossene Kauf der vormaligen Pachtfläche „Ochsenboden“ durch das Bundesheer. Für 3,5 Millionen Euro wechselte das Areal von der Stadtgemeinde Judenburg in den Besitz der Republik Österreich. „Normalerweise dauern derartige Verträge zwei Jahre, doch dieser war innerhalb von nur neun Monaten unterschriftsreif“, betonte Oberst Manfred Hofer stolz. Die feierliche Unterzeichnung des Vertrags erfolgte durch Bürgermeisterin Elke Florian und Heeres-Immobiliendirektor Hofrat Johannes Sailer.

Ein Teil der Fläche bleibt für die öffentliche Nutzung erhalten. So wurden beispielsweise die Schmelzhütte sowie die Winterleiten- und ÖDK-Hütte aus dem Kaufvertrag ausgenommen. Übernommen wurden hingegen die Rodelbahn, die kleine Winterleitenhütte sowie Jagd- und Fischereirechte für 15 Berechtigte.
Das neu erworbene Gelände soll der Alpin- und Gefechtsausbildung dienen. Geplant sind unter anderem drei Biwakplätze und Abseilfelsen. Im April beginnen die Sanierungsarbeiten an der Straße zur Winterleitenhütte. „Ein permanentes Sperrgebiet wird es nicht geben. Es wird Rücksicht auf den Natur- und Landschaftsschutz genommen. Zudem planen wir eine Wildruhezone, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden“, versicherte Hofer.

Geopolitische Herausforderungen und Tag 1058 des Ukraine-Krieges
Ein zentraler Schwerpunkt des Abends war die Analyse des Ukraine-Krieges, der am Tag 1058 der Auseinandersetzungen thematisiert wurde. OberstG Dr. Markus Reisner, Leiter der Offiziersgrundausbildung an der Theresianischen Militärakademie, präsentierte unter dem Titel „Die Welt aus den Fugen“ eine detaillierte Analyse der geopolitischen Auswirkungen des Konflikts. Er beleuchtete die Dynamiken zwischen dem globalen Norden und Süden und hob hervor, wie tiefgreifend der Krieg auch Österreichs Sicherheitspolitik beeinflusst.

„Wir sind kein kleines Land, sondern mittendrin. Der Glaube ans Bundesheer darf nicht verloren gehen, um uns und unsere Kinder zu schützen“, mahnte Reisner. Der Ukraine-Krieg zog sich als thematischer roter Faden durch den Abend und unterstrich die Notwendigkeit einer starken Verteidigungspolitik. Auch Kommandant Hofer betonte die Bedeutung, das Bundesheer personell und materiell weiter zu stärken. Der TÜPL Seetaler Alpe sei hierbei ein Vorzeigeprojekt, das mit 100 Prozent personeller Auslastung optimal aufgestellt sei.
Stolze Bilanz
Die Leistungszahlen des TÜPL sprechen für sich: 2024 verzeichnete der Truppenübungsplatz rund 43.000 Nächtigungen und war damit erneut der größte Beherberger der Region. Eine Million Euro wurden in Bauprojekte investiert. Für 2025 stehen die Erneuerung der Warnanlage sowie die Planung der Generalsanierung der Unterkünfte auf der Agenda. Als Zeichen der Veränderung wurde das neue TÜPL-Wappen präsentiert, das den Schmelzofen anstelle der bisherigen Gams zeigt und so die Verbundenheit zur Region symbolisiert.

Abschluss mit europäischem Bekenntnis
„Ich bin ein glühender Verfechter Europas. Solange ich Kommandant bin, wird immer die Europahymne zum Abschluss ertönen“, betonte Hofer zum Ende der Veranstaltung. So erklang auch an diesem Abend die Europahymne und setzte einen symbolischen Schlusspunkt.
Foto Crédit: murtalinfo
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