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Ein sicheres Zuhause auf Zeit

Aktualisiert: vor 11 Minuten

Zwei sozialpädagogische Wohngruppen im Murtal und Murau begleiten Kinder und Jugendliche professionell auf ihrem Weg zu Stabilität, Selbstständigkeit und neuen Perspektiven.

Symbolbild einer Jugendlichen mit Sneakers, die sitzend ihre Hände auf den Knien hält.
Zwischen Unsicherheit und Hoffnung: Ein stiller Moment, der zeigt, wie wichtig ein verlässlicher Ort und einfühlsame Begleitung für junge Menschen sind.

Neue Wege für junge Menschen im Murtal und Murau

Im Murtal stehen seit 2024 und 2025 zwei wichtige Angebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung, die vorübergehend nicht in ihren Herkunftsfamilien leben können: Die sozialpädagogische Wohngemeinschaft „Meranerweg“ in Neumarkt, geführt von der Diakonie de La Tour, sowie die Kinder- und Jugendwohngruppe „tilia“ von Jugend am Werk in Kobenz, die im Herbst 2025 eröffnet wurde. Beide Einrichtungen bieten Schutz, Geborgenheit und professionelle Begleitung und schaffen damit entscheidende Voraussetzungen für ein sicheres Aufwachsen.


WG Meranerweg: Stabilität und individuelle Förderung

Die Wohngemeinschaft Meranerweg ist seit März 2024 ein Zuhause für zehn Kinder und Jugendliche zwischen zehn und achtzehn Jahren. Der Standort ging aus der früheren WG Bräuergasse hervor. Seit Jänner 2025 leitet Mirlinda Komposch-Ibrahimi das zwölfköpfige Team aus Sozialpädagoginnen, Sozialpädagogen, Psychologinnen, Psychologen und einer Haushaltskraft. Begleitung rund um die Uhr, strukturierter Alltag und eine starke Beziehungsarbeit prägen die täglichen Abläufe.


Die Jugendlichen werden in ihrer Entwicklung unterstützt, lernen Selbstregulation, Konfliktfähigkeit und wichtige Alltagskompetenzen. Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Skifahren, Kinobesuche, Klettern oder Bogenschießen sowie gemeinsame Urlaube stärken Gemeinschaft und Selbstvertrauen. Die Rückführung in die Familie bleibt – sofern möglich – das zentrale Ziel. Angehörige werden eng einbezogen und regelmäßig zu Gesprächen und Veranstaltungen eingeladen. „Es ist unfassbar, was manche von ihnen erlebt haben“, sagt Komposch-Ibrahimi. „Aber das, was kommt, das können sie selbst gestalten. Und wir begleiten sie dabei, ihren eigenen Weg zu gehen.“



Kinder- und Jugendwohngruppe tilia in Kobenz: Schutz, Struktur und Wachstum

In Kobenz, Goldregenstraße 15a, wurde im Herbst 2025 die Kinder- und Jugendwohngruppe tilia von Jugend am Werk eröffnet. Der Name tilia steht für die Linde – ein Baum, der Schutz, Gemeinschaft und Wachstum symbolisiert. Die Einrichtung bietet neun Plätze für Mädchen und Buben zwischen fünf und fünfzehn Jahren, die vorübergehend eine Fremdunterbringung benötigen. Die Zuweisung erfolgt über die Bezirksverwaltungsbehörden ebenso in Murau.

Unter der Leitung von Eleonora Kapaun-Kübeck-Montenuovo sorgt ein Team aus zwölf Betreuerinnen sowie einer Frühförderin und einer Reinigungskraft für Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Kinder Sicherheit finden, traumatische Erfahrungen bearbeiten und ihre Persönlichkeit positiv entfalten können. Neben schulischer Förderung spielt die Vermittlung von Alltagskompetenzen eine zentrale Rolle: Einkaufen, Umgang mit Geld, Ordnung halten und gemeinsames Kochen werden ebenso geübt wie soziale Empathie und Konfliktlösung.


Die Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten ist ein wesentlicher Bestandteil. Herkunftssysteme bleiben wichtige Bezugspersonen und werden eng in den Alltag eingebunden. Regelmäßige Gespräche, Vertrauen und Offenheit bilden die Grundlage für ein Arbeitsbündnis, das dem Wohl des Kindes dient.


Zwei Einrichtungen, ein gemeinsames Ziel

Die WG Meranerweg und die Wohngruppe tilia zeigen, wie professionelle sozialpädagogische Arbeit jungen Menschen eine stabile Basis geben kann. Beide Standorte im Murtal schaffen sichere Räume, in denen Kinder und Jugendliche erfahren, dass ihre Zukunft nicht durch die Vergangenheit bestimmt ist und dass neue Chancen möglich werden.


Foto Crédit: K.K.

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