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Ein Tabu, das keins sein sollte

Aktualisiert: 24. Juli

Kleine Pfützen, große Hürde: Stressinkontinenz betrifft Frauen und Männer. Ob beim Lachen, Heben oder Laufen – es gibt Wege zurück zur Kontrolle.

Künstlerische Skulptur mit Finger auf den Lippen als Symbol für Schweigen und Tabuthemen wie Stressinkontinenz.
Was niemand ausspricht, betrifft viele – Zeit, das Schweigen zu brechen.

Wenn Lachen zur Mutprobe wird

Ein herzhaftes Lachen, ein schwerer Einkaufskorb, ein schneller Schritt bergab oder ein Sprint zur Straßenbahn – und plötzlich ist die Blase nicht mehr zu kontrollieren. Was viele als peinlich empfinden, betrifft Millionen Menschen weltweit: Stressinkontinenz. Sie betrifft nicht nur Frauen nach Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, sondern auch Männer – besonders nach Prostataoperationen oder im Alter.


Was passiert im Körper?

Die Blase ist ein Muskelsack, der sich füllt und entleert. Sie sitzt auf dem Beckenboden – einem kräftigen Muskelnetz, das die Organe stützt. Wird diese Muskulatur geschwächt, entweicht bei Belastung wie Husten, Lachen, Heben oder Springen unkontrolliert Urin. Häufige Ursachen sind Schwangerschaft, Geburt, hormonelle Veränderungen, Übergewicht, Prostataeingriffe oder chronischer Bewegungsmangel.


Was hilft wirklich?

Die gute Nachricht: Mit gezielten Maßnahmen lässt sich der Beckenboden stärken und die Kontrolle zurückgewinnen.


Beckenboden trainieren

Regelmäßige, korrekt ausgeführte Übungen stärken die Muskulatur nachhaltig. Physiotherapeutische Anleitung sorgt dafür, dass die Technik stimmt und Erfolge spürbar werden.


Bewegung statt Stillstand

Zu viel Sitzen schwächt den Beckenboden zusätzlich. Wer häufiger aufsteht, kurze Spaziergänge einbaut oder Kniebeugen macht, aktiviert die Muskulatur im Alltag.


Gewicht reduzieren

Schon kleine Gewichtsverluste entlasten den Beckenboden spürbar und können Beschwerden deutlich mindern.


Professionelle Hilfe suchen

Wenn Training nicht ausreicht, helfen Fachärztinnen und Fachärzte oder Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten weiter. Moderne Methoden reichen von Biofeedback über elektrische Stimulation bis hin zu operativen Eingriffen.


Nicht weniger trinken – besser planen

Weniger Flüssigkeit kann zu Blasenentzündungen führen. Sinnvoller ist es, die Blase vor dem Training zu entleeren und Toilettenstopps einzuplanen.


Fazit:

Stressinkontinenz ist keine Seltenheit und kein Zeichen von Schwäche. Sie betrifft Frauen und Männer gleichermaßen. Mit Training, Wissen und Unterstützung lässt sich die Kontrolle zurückerobern. Bewegung, Lachen und Alltag sollen wieder Freude bereiten. Stressinkontinenz ist ein Tabu, das keins sein sollte. Foto Credit: Pixabay

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