Feierliches Totengedenken in Knittelfeld – ein stilles Zeichen des Erinnerns und der Hoffnung
- murtalinfo

- 5. Nov.
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In ehrfürchtiger Stille wurde am Soldatenfriedhof St. Johann im Felde jener gedacht, die in den Wirren zweier Weltkriege ihr Leben verloren – ein Mahnmal für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit.

Ein Moment des Innehaltens
Am Freitagabend fand am Soldatenfriedhof St. Johann im Felde in Knittelfeld das alljährliche Totengedenken statt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher versammelten sich, um gemeinsam der Verstorbenen zu gedenken und ein sichtbares Zeichen des Friedens und der Verbundenheit zu setzen.
Die Eisenbahner Stadtkapelle Knittelfeld unter der Leitung von Wilfried Klade sorgte für den feierlichen musikalischen Rahmen. Ergänzt wurde das Programm durch den Chorgesang unter der Leitung von Irmgard Rohr (MGV Frau). Auch Vertreterinnen und Vertreter der Einsatzorganisationen nahmen teil und verliehen der Gedenkfeier einen würdigen Charakter.
Nach dem Abspielen der Bundeshymne begrüßte Stadtrat Guido Zeilinger die Anwesenden und hielt die Festrede. In seinen Worten betonte er die Bedeutung des Erinnerns und die Verantwortung, die aus der Geschichte erwächst: „Wir wollen heute der Verstorbenen gedenken, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.“

Erinnerung als Auftrag
Auf dem Knittelfelder Soldatenfriedhof ruhen 1.752 Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs sowie 197 Opfer des Zweiten Weltkriegs. Zeilinger erinnerte daran, dass die Bundeshymne ein Symbol für ein freies und demokratisches Österreich sei – für ein Land, das Grundrechte wahrt und Menschenwürde achtet.
„Allzu schnell können Grundrechte verschwinden“, mahnte Zeilinger, „und international betrachtet müssen wir uns damit konfrontiert sehen, dass es radikale Kräfte gibt, die ein Miteinander hintanstellen und Freiheit und Menschenrechte als verzichtbar erachten.“
Mit eindringlichen Worten sprach er von der Hoffnung, dass das gemeinsame Streben nach Frieden und Freiheit Grenzen überwinden kann: „Selbst in der dunkelsten Stunde stehen Menschen einander zur Seite – am Ende ist das alles, was wir haben.“

Ökumenisches Gebet als Zeichen der Einheit
Im Anschluss hielten Armin Mohrenz von der evangelischen und Pfarrer Matthew von der katholischen Glaubensgemeinschaft ein ökumenisches Gebet, das den Gedanken des Zusammenhalts über Konfessionen hinweg eindrucksvoll unterstrich.

Mit einem Chorlied und dem traditionellen Stück „Ich hatt’ einen Kameraden“, gespielt von der Blasmusik, fand die Gedenkfeier einen stillen und würdigen Abschluss. Am Ende blieb ein Moment der Stille – des Innehaltens, der Erinnerung und der Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft.
Foto Crédit: Walter Schindler




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