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Heumilch als landwirtschaftliches Weltkulturerbe

Die "traditionelle Heumilchwirtschaft im österreichischen Alpenbogen" wurde von der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) als landwirtschaftliches Weltkulturerbe anerkannt.

Rund 800 Gäste feierten am 09.03.2024 die Auszeichnung der Heuwirtschaft als landwirtschaftliches Weltkulturerbe durch die Welternährungsorganisation FAO in Salzburg (A).

Die Auszeichnung wurde bei einem Festakt in Salzburg vor rund 800 Gästen überreicht. Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch, betonte die Bedeutung dieser Anerkennung für die Heumilchbäuerinnen und Bauern sowie den Auftrag zur Bewahrung und Weiterentwicklung dieser nachhaltigen Bewirtschaftungsform. Norbert Totschnig, österreichischer Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, unterstrich die österreichische Tradition, Nachhaltigkeit und Regionalität der Heumilch und zeigte sich stolz über die internationale Anerkennung.

Yoshihide Endo (FAO), Karl Neuhofer (Obmann ARGE Heumilch), Christiane Mösl (Geschäftsführerin ARGE Heumilch) und Österr. Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft Norbert Totschnig (v.l.n.r.) ©ARGE Heumilch

Globale Bedeutung der Heuwirtschaft

Die FAO würdigt mit dieser Auszeichnung landwirtschaftliche Systeme, die seit Generationen entwickelt wurden, um Lebensmittel bereitzustellen, alte Traditionen zu bewahren und natürliche Ressourcen zu schützen. Die traditionelle Heuwirtschaft erfüllt diese Kriterien in herausragender Weise und gilt als das erste landwirtschaftliche Weltkulturerbe im deutschsprachigen Raum. Die Auszeichnung unterstreicht ihre weltweite Bedeutung als Modell für nachhaltige Landwirtschaft und als wertvolles kulturelles Erbe.


Mehrwert und Perspektiven für Heumilch

Seit dem Start der Vermarktungsoffensive der ARGE Heumilch Österreich konnten Wertschöpfung, Absatz und Bekanntheit der Heumilch im In- und Ausland kontinuierlich gesteigert werden. Christiane Mösl, Geschäftsführerin der ARGE Heumilch, sieht in der Auszeichnung eine Chance, verstärkt über die Vorteile der nachhaltigen Heuwirtschaft aufzuklären und die Bekanntheit der Heumilch weiter zu steigern. Die Qualität und Nachhaltigkeit der Heumilch werden geschätzt, und die Auszeichnung wird dazu beitragen, die Positionierung auf dem Markt zu stärken.


Die nachhaltige Tradition der Heumilchwirtschaft in Österreich

Die Heumilchwirtschaft, als die ursprünglichste Form der Milcherzeugung, wird in verschiedenen Bundesländern Österreichs praktiziert, darunter Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, die Steiermark sowie Bayern und Baden-Württemberg. Heumilchkühe erhalten frische Gräser und Kräuter im Sommer und Heu im Winter, wobei vergorene Futtermittel wie Silagen strengstens verboten sind. Diese Bewirtschaftungsmethoden tragen zur Förderung der Artenvielfalt und zum Erhalt wertvoller Ökosysteme bei, indem sie dazu beitragen, dass Wiesen, Weiden und Almen als wichtige CO2-Speicher erhalten bleiben. Die Heumilchwirtschaft wird vor allem durch kleine Strukturen mit familiengeführten Höfen in den Grünland-Bergregionen sowie durch die große Käsetradition getragen. Durch nachhaltiges Denken und Handeln wird sichergestellt, dass die Heumilchwirtschaft als lebendiges System auch für kommende Generationen erhalten bleibt. Moderne Technologien werden zunehmend eingesetzt, um diese Tradition zu bewahren und weiterzuentwickeln.


Über die ARGE Heumilch und die Obersteirische Molkerei

Die ARGE Heumilch vereinigt ca. 7.000 Heumilchbäuerinnen und Bauern sowie mehr als 70 Molkereien, Käsereien, Sennereien und Vermarkter in Österreich und dem Allgäu. Die Mitglieder der ARGE arbeiten nach strengen Normen, deren Einhaltung von unabhängigen, staatlich zertifizierten Stellen kontrolliert wird. Die Europäische Union hat die Heumilch bereits 2016 mit dem EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – ausgezeichnet. Eine der maßgeblichen Molkereien, die sich der Qualität und Tradition verschrieben hat, ist die Obersteirische Molkerei.

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