Wenn Nahrungsmittelkrank machen, Auslöser, Behandlung und Vorsorge, darüber sprach Priv.-Doz. Dr. Dietmar Enko vom klinischen Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik der medizinischen Universität Graz bei der Mein Med Veranstaltung im Knittelfelder Kulturhaus.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden häufiger vermutet als sie objektiv nachweisbar sind. Ein entsprechender Verdacht lässt sich nicht immer durch verlässliche Laborparameter bestätigen. Das führt dazu, dass Menschen mit vermuteten Nahrungsmittelunverträglichkeiten oft über Jahre zum Teil umfangreiche Eliminationsdiäten einhalten und ihre Ernährung unnötig einschränken, wie im Falle der häufig vermuteten Histaminunverträglichkeit. Die Histaminintoleranz ist eine Histamin-Abbau-Störung. Dem Körper fehlt das Enzym Diaminooxidase (DAO). Es beschleunigt den Histamin Abbau im Körper.
Nach Schätzungen sind etwa drei bis vier Prozent der Bevölkerung von einer Histaminintoleranz betroffen, 80 Prozent davon sind Frauen im Alter von 35 bis 45 Jahren. Die Datenlage ist laut Enko bisher nicht zuverlässig. Wohl auch, weil man – wie bei den meisten Statistiken und Erfassungen – sehr viele Faktoren berücksichtigen muss.
Das Übermaß des Konsums an Fruchtzucker gilt als eine der größten Ursachen in der Entstehung von ernährungsbedingten Erkrankungen. Fructose ist das Hauptproblem der Nahrungsaufnahme in der westlichen Welt; es wird gegenwärtig das Fünffache an Fructose pro Tag gegessen als vor einigen Jahrzehnten, sagt Dietmar Enko, da Glucose-Fructose-Sirup in zahlreichen Fertiggerichten, Saucen, aber auch Müslimischungen, als Zusatz enthalten ist. Vor allem der Alkohol gilt als Histaminfreisetzer und ist oft auch histaminhaltig aufgrund der Vergärungsprozesse, meint der Mediziner.
Je frischer ein Lebensmittel ist, umso weniger Histamin hat es, gibt Enko damit eine wichtige allgemeine Faustregel den zahlreichen Besuchern mit.
Fotocredit: Walter Schindler
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