Von 1506 bis heute: Die Freiung macht Neumarkt zum Festplatz der Geschichte
- murtalinfo

- 14. Sept.
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Kultur, Brauchtum und gelebte Tradition verwandelten Neumarkt in der Steiermark in eine Bühne der Geschichte: Das Austragen der Freiung ließ ein jahrhundertealtes Marktrecht eindrucksvoll aufleben.
Tradition und Marktrecht im Zentrum des Festes
Das Austragen der Freiung in Neumarkt führte Besucherinnen und Besucher tief in die Vergangenheit. Die Freiung – ein geschnitzter Arm mit Schwert – wurde festlich geschmückt und in einem feierlichen Umzug durch den Ort getragen. Vereine, Blasmusik, die Bänderhutfrauen aus St. Marein bei Neumarkt und die Bevölkerung gestalteten den historischen Brauch lebendig. Gleichzeitig fand der traditionelle Markt statt, der den Hauptplatz zum Treffpunkt für Handel, Kulinarik und Begegnung machte.

Historische Wurzeln der Freiung
Die Tradition reicht bis ins Jahr 1506 zurück. Damals erhielt Neumarkt durch eine königliche Privilegierung das Recht, am Sonntag vor St. Katharina einen Jahrmarkt abzuhalten. Dieses Marktrecht stand unter dem Schutz der Freiung: Händlerinnen und Händler waren vor Fehden und Übergriffen geschützt, Waffen waren während der Marktzeit verboten. Das Symbol dafür – der Arm mit Schwert – wurde bei Marktbeginn sichtbar ausgetragen. Später wurde die Freiung auch beim Jakobimarkt in Neumarkt vollzogen.

Segnung, Urkunde und königlicher Schutz
Ein Höhepunkt war nach dem Festzug die Segnung der Marktfreyung durch den früheren Abt des Stiftes St. Lambrecht, Otto Strohmaier. Bürgermeister Josef Maier stellte die Marktfreyung vor, beschrieb deren Symbolik und verlas die Urkunde vom 31. Oktober 1506, in der das Marktrecht festgeschrieben ist. Darin heißt es, dass in Neumarkt seit dem 16. Jahrhundert Märkte abgehalten werden dürfen, Händlerinnen und Händler unter königlichem Schutz stehen und Straftaten wie „Raufereien und Schwertzucken“ streng geahndet werden.

Brauchtum, Musik und Kulinarik
Im Anschluss folgte der Bieranstich mit Bürgermeister Josef Maier und Braumeister Michael Göpfart, musikalisch umrahmt vom Musikverein Mariahof. Für weitere Höhepunkte sorgten die Kulmer Schuhplattler, traditionelle Tänze wie der Bandltanz, eine Trachtenmodenschau vor dem NaturLeseMuseum, ein buntes Kinderprogramm sowie die Maibaumversteigerung.

Ein Fest mit Zukunft
Moderiert wurde der Tag von den Obfrauen Edith Juritsch (Verein „Wir für Neumarkt“) und Claudia Sperl (Naturpark Zirbitzkogel–Grebenzen). Edith Juritsch betonte, dass das „Hoamatkult“-Fest künftig alle zwei Jahre stattfinden soll.
Noch mehr Eindrücke vom Fest: In unserer Bildergalerie finden sich stimmungsvolle Aufnahmen vom Festzug, der Segnung, dem Marktgeschehen und den Trachtenhighlights.
Foto Crédit: Werner Lückl




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