Wenn die Seele den Körper beeinflusst
- murtalinfo
- 8. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Ein Vortrag im Kulturhaus Knittelfeld machte deutlich, wie eng Körper und Psyche zusammenwirken – und warum ganzheitliches Denken in der Medizin immer wichtiger wird.
Körper und Seele im Einklang
Knittelfeld. – Im Rahmen der beliebten Vortragsreihe „MeinMed“ im Kulturhaus Knittelfeld stand das Thema „Psychosomatik – der Zusammenhang zwischen Körper und Psyche“ im Mittelpunkt. Univ.-Prof. Dr. Jolana Wagner-Skacel von der Medizinischen Universität Graz zeigte eindrucksvoll auf, wie seelisches Befinden und körperliche Gesundheit untrennbar miteinander verbunden sind.

Wie die Expertin betonte, können Stress, Sorgen oder seelische Belastungen körperliche Beschwerden auslösen, während umgekehrt chronische Erkrankungen die Psyche stark beeinflussen. Die Psychosomatik erforscht genau dieses Wechselspiel und macht deutlich, wie wichtig es ist, den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten.

„Ich habe den interessantesten Beruf“, erklärte Dr. Wagner-Skacel. „Ich darf in die Innenwelt meiner Patientinnen und Patienten hineinschauen und sehen, wie sie mit ihrer Erkrankung und ihrem Umfeld umgehen. Das beeinflusst den Krankheitsverlauf – und es ist entscheidend, Betroffene dabei zu unterstützen, gute Strategien im Umgang mit ihrer Krankheit zu entwickeln.“

Vom Denken der Vergangenheit bis zur modernen Medizin
Früher habe man geglaubt, strenge Erziehung macht Kinder widerstandsfähiger – emotionale Nähe und Zuwendung wurden unterschätzt. Heute weiß man, dass sichere Bindung und Empathie die Grundlage für psychische und körperliche Stabilität bilden. Diese Erkenntnis prägt zunehmend auch die moderne Medizin, die das Zusammenspiel von Körper, Geist und Emotionen stärker berücksichtigt.

Ganzheitliche Ansätze gewinnen an Bedeutung
Wie Dr. Wagner-Skacel betonte, braucht die Behandlung psychosomatischer Beschwerden einen umfassenden Ansatz, der körperliche, seelische und soziale Faktoren gleichermaßen einbezieht. Neben ärztlicher Betreuung spielen Psychotherapie, Stressmanagement, Entspannungstechniken und körperorientierte Methoden eine zentrale Rolle – insbesondere Yoga und achtsamkeitsbasierte Verfahren werden heute zunehmend in die Therapie integriert.
Impulse auch in der DELPHIakademie
Einen ähnlichen ganzheitlichen Zugang verfolgt auch die DELPHIakademie in Knittelfeld. Dort werden psychosoziale Beratung, Stressmanagement, Entspannungstechniken sowie körperorientierte Therapieformen wie Yoga angeboten. Ziel ist es, Körper und Geist in Einklang zu bringen und Menschen dabei zu unterstützen, langfristig mehr innere Balance und Gesundheit zu entwickeln.

Zum Abschluss der Veranstaltung nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, Fragen an die Referentin zu stellen und das Thema in persönlichen Gesprächen zu vertiefen.
Foto Crédit: Walter Schindler
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