Regierung lässt junge Menschen im Stich: Letzte Generation protestiert erstmals in Knittelfeld
Am 13. September haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation" in Knittelfeld eine Aktion durchgeführt, um ihre Forderungen an die Regierung zu verdeutlichen. Angesichts der anhaltenden Ignoranz von Karl Nehammer und Werner Kogler gegenüber ihren eigenen Regierungsversprechen, den Pariser Klimazielen und den 93 Empfehlungen des Klimarates haben Bürgerinnen und Bürger heute auf der Kärntner Straße (Ecke Schmittstraße) in Knittelfeld ein eindringliches Zeichen gesetzt. Die "Letzte Generation" fordert entschieden die dringend notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel, darunter ein Tempolimit von 100 km/h und die uneingeschränkte Umsetzung der Klimaratsempfehlungen.
Die Aktivisten begannen ihre Aktion gegen 8 Uhr und blockierten die Kärntner Straße, um auf die Dringlichkeit dieser Anliegen aufmerksam zu machen. Trotz der Verkehrsstörungen während des Protests sorgten sie dafür, dass der Busverkehr aufrechterhalten werden konnte und eine Rettungsgasse freigehalten wurde, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Die Protestaktion verlief diszipliniert und friedlich, und gegen 10 Uhr wurde die letzte Person von der Straße entfernt. Der dadurch verursachte Verkehrsstau blieb weitgehend im Rahmen und unterstreicht die Entschlossenheit der "Letzten Generation", die dringend erforderlichen Veränderungen im Kampf gegen den Klimawandel einzufordern.
Es braucht Sofortmaßnahmen - JETZT!
Stimmen von einigen Klimaaktivisten der "Letzten Generation"
Die Schülerinnen und Schüler des BG / BRG Knittelfeld konnten live gelebte Demokratie beobachten. Ziviler Ungehorsam ist ein probates Mittel einer gesunden Demokratie, um auf Missstände hinzuweisen, die von den verfassungsmäßigen Institutionen ignoriert werden!
Dass die Regierung ihre Versprechungen nicht einhält & immer noch nicht die 93 Empfehlungen des Klimarates umgesetzt hat, ist ein großes Unrecht. Mit zivilem, friedlichem Ungehorsam machen wir darauf aufmerksam, so einige Aktivisten der Letzte Generation Österreich.
“Weil die Bundesregierung die 93 Empfehlungen des Klimarates weiter ignoriert, haben Bürgerinnen Bürger ihre Proteste ausgeweitet und sich heute in Knittelfeld friedlich an die Fahrbahn der Kärntner Straße (Ecke Schmittstraße) geklebt, um ein fossiles Weiter-so unmöglich zu machen. Nehammer und Kogler würden keine Anstalten machen, sich an ihr eigenes Regierungsprogramm zu halten und selbst geltende internationale Abkommen brechen“, so Sprecherin Hagen-Canaval "Letzten Generation".
Vivien Breinbauer (25), Geographie-Studentin und studentische Mitarbeiterin, sitzt heute auch auf der Straße: „In meinen Augen ist das Verhalten der Bundesregierung grob fahrlässig: Anstatt ihrer Verantwortung nachzukommen und vernünftigen Klimaschutz zu forcieren, werden die Interessen fossiler Großkonzerne sowie die Hoffnung auf eine Wiederwahl noch immer über den Schutz der Bevölkerung gestellt. Die Folge sind schwere Unwetter und Menschen, die dabei ihre gesamte Existenzgrundlage verlieren, wie wir es diesen Sommer in Kärnten miterleben mussten. Und das alles ist erst der Anfang der Klimakatastrophe. Ich fühle mich im Stich gelassen. Meine gesamte Generation fühlt sich im Stich gelassen.” Vivien fragt sich, “ob die Regierung zu unfähig ist, den Ernst der Lage zu verstehen, oder einfach zu korrupt, um entsprechend zu handeln.“ Pressesprecherin Marina Hagen-Canaval (27) teilt ihre Empörung und Enttäuschung. “Ist es zu viel verlangt, dass sich diese Regierung an ihr eigenes Programm hält? Nehammer und Kogler können unseren störenden Protest jederzeit sofort beenden, indem sie die Empfehlungen des Klimarates umsetzen oder einen anderen nachvollziehbaren Klimaplan vorlegen. Muss nochmal ein Bundesland überflutet werden, damit Nehammer und Kogler endlich den Ernst der Lage begreifen?” Weil aber konventionelle Demonstrationen seit Jahren konsequent ignoriert werden, wird friedlicher Widerstand in noch viel größerem Ausmaß nötig sein, um Nehammer und Kogler vom Selbstzerstörungskurs abzubringen.
Fotocredit: Letzte Generation Österreich
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