Kritik an Mahrer und Herk: Unternehmerinnen im Murtal fühlen sich im Stich gelassen
- murtalinfo

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Aktualisiert: vor 2 Stunden
Kritik an WKÖ-Präsident Harald Mahrer und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk wächst – Pflichtbeiträge steigen, Leistungen bleiben aus.

Immer mehr Ein-Personen-Unternehmen im Murtal und Murau fühlen sich von ihrer Kammervertretung im Stich gelassen. Während die Diskussion über die kräftige Erhöhung der Bezüge von WKÖ-Präsident Harald Mahrer und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk in den Medien hohe Wellen schlägt, wächst auch regional der Ärger über fehlende Transparenz und mangelnde Unterstützung.
Fehlende Einbindung statt gelebte Interessenvertretung
Mehrere Ein-Personen-Unternehmerinnen und -unternehmer, darunter auch murtalinfo und die DELPHIakademie aus dem Murtal, berichten gegenüber der Redaktion von murtalinfo über ihre Erfahrungen. Sie erhalten weder Einladungen zu Netzwerkveranstaltungen noch relevante Informationen über Fördermöglichkeiten oder Weiterbildungsangebote. Statt Service und Vernetzung komme oft nur Werbung – häufig ohne konkreten Nutzen oder Mehrwert.
Viele fühlen sich von ihrer eigenen Interessenvertretung nicht ernst genommen. Besonders Kleinstunternehmerinnen und Kleinstunternehmer, die oft mehrere Gewerbescheine führen, beklagen, dass sie zwar ihre Kammerumlagen regelmäßig bezahlen, aber kaum Leistungen zurückbekommen.
Pflichtmitgliedschaft – hohe Erwartungen, geringe Leistung
Die gesetzliche Pflichtmitgliedschaft bei der Wirtschaftskammer Österreich verpflichtet jede Unternehmerin und jeden Unternehmer zur Zahlung von Beiträgen. Ursprünglich als Instrument zur kollektiven Interessenvertretung gedacht, scheint sich die Kammer zunehmend von der Basis zu entfernen.
Kritik an den jüngsten Gehaltserhöhungen der Kammer-Spitze ist deshalb auch ein Symbol für eine tieferliegende Unzufriedenheit: Während die Führungsebene ihre Bezüge deutlich erhöht, kämpfen viele kleine Betriebe mit steigenden Kosten, Bürokratie und fehlender Unterstützung.
Forderung nach Fairness, Transparenz und echtem Service
Von einer modernen Interessenvertretung erwarten Unternehmerinnen und Unternehmer heute mehr als Pflichtbeiträge und Eigenwerbung. Gefordert wird:
Transparente Kommunikation über die Verwendung der Mitgliedsbeiträge,
Einbindung der regionalen Betriebe in Entscheidungen und Veranstaltungen,
Echte Serviceleistungen statt oberflächlicher Imagekampagnen.
Gerade im ländlichen Raum – wie im Murtal – sind funktionierende Netzwerke, Information und praxisnahe Unterstützung entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Betriebe.
Fazit und Ausblick
Eine Pflichtmitgliedschaft bringt Verantwortung auf beiden Seiten. Wenn Kammerbeiträge verpflichtend eingehoben werden, muss der Nutzen für die Mitglieder spürbar sein. Die aktuelle Entwicklung wirft daher grundlegende Fragen zur Rolle der Kammer auf:Für wen arbeitet die WKO – für ihre Mitglieder oder für sich selbst?
Denn eines ist klar: Unternehmerinnen und Unternehmer sind Kundinnen und Kunden, keine Bittstellerinnen und Bittsteller, die auf Wohlwollen angewiesen sind.
Foto Crédit: murtalinfo




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